1999 Biblis
Abschiedssinfonie für die Atomenergie
Der Super-GAU im Atomkraftwerk Tschernobyl hatte die Menschen aufgerüttelt und allen denen Recht gegeben, die schon immer vor der Atomkraft warnten. Lebenslaute schloss sich daher 1999 einer Aktion gegen das Atomkraftwerk Biblis an. Der Aufruf, in bescheidenem Layout gehalten, beschrieb die Lage. Die Konzertblockade war mit 37 TeilnehmerInnen relativ klein, aber die Ermutigung zum gemeinsamen Widerstand sorgte trotzdem für gute Stimmung. Beim Motto stand die witzige „Abschiedssinfonie“ von Joseph Haydn Pate. Beim letzten Satz dieser Sinfonie steht ein Musiker nach dem anderen auf und verlässt das Podium, so dass der Satz schließlich nur noch von zwei Instrumenten zu Ende gespielt wird. Mit einem Stück wie „Easy Rider“ zeigte Lebenslaute einmal mehr, dass man sich nicht dogmatisch auf klassische Musik beschränken wollte. Das endgültige Programm wurde wohl erst kurz vor dem Auftritt festgelegt und auf ein Plakat geschrieben. Die Vorbereitung mit einem intensiven Aktionstraining wurde in Darmstadt gemacht, der letzte Rundbrief vor der Aktion fasst noch einmal die wesentlichen Punkte zusammen.
Musik:
Joseph Haydn: Sinfonie Nr. 45 (Abschiedssinfonie)
Männerchor: Drück mir zum Abschied
Bläser: Easy Rider
J. Chr. Bach: Flötenquartett
Annegret Keller: Lied von der Erde
Joseph Haydn: Zwei Nummern aus dem Oratorium „Die Schöpfung“, Nr. 12 und 13 (Die Himmel erzählen die Ehre Gottes)
Anti-AKW-Percussion
Heinrich Schütz: Psalm 58